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Weinglas avinieren: Weinverschwendung oder sinnvolle Vorarbeit?

Celine Kunikowski, Grapetime

Ein guter Wein entfaltet ein komplexes Aromenspiel – von frischen Früchten und roten Beeren über Cassis und Vanille bis hin zu Kräutern oder Gewürzen. Doch was, wenn der erste Schluck nicht nach diesen herrlichen Nuancen, sondern eher alt, staubig oder sogar nach Spülmittel und Zitronenreiniger schmeckt? Der Grund dafür liegt oft nicht im Wein selbst, sondern in Rückständen im Glas, wie Staub oder Spülmittelreste.


In der gehobenen Gastronomie ist es deshalb gängige Praxis, das Glas vorab zu avinieren. Dabei wird das Glas mit einer kleinen Menge Wein ausgespült, bevor dieser eingeschenkt wird. So werden unerwünschte Fremdaromen neutralisiert und das Glas riecht und schmeckt ausschließlich nach dem Wein, der daraus genossen werden soll.


Zwar sehen einige Kritiker das Avinieren als überflüssig an und empfinden es als Verschwendung, doch in Wahrheit hat es klare Vorteile: Es sorgt dafür, dass der Wein seinen unverfälschten Geschmack entfalten kann – und gerade bei hochwertigen Tropfen ist das ein entscheidender Unterschied.


Ein kleiner, aber wirkungsvoller Schritt, der den Genussmoment perfektioniert!



1: Gründe Weinglas avinieren


Manchmal passiert es: Das Weinglas, das gerade noch glänzend poliert auf dem Tisch steht, verströmt einen unangenehmen Geruch oder hat sogar einen störenden Beigeschmack. Oft liegt das an Spülmitteln mit speziellen Zusätzen, die zwar für strahlenden Glanz sorgen, aber Rückstände hinterlassen, die den Geschmack des Weins beeinträchtigen können.


In der gehobenen Gastronomie wird daher ein besonderes Ritual gepflegt: Das Glas wird direkt am Tisch mit einer kleinen Menge Wein „gespült“, bevor es zum Einsatz kommt.


Warum das sinnvoll ist?
  1. Fremdgerüche entfernen: Gläser, die länger im Schrank standen, können Gerüche von Holz, Staub oder anderen Umgebungen annehmen. Diese werden durch das sogenannte Avinieren beseitigt.


  1. Rückstände neutralisieren: Geschmacksrückstände von Spülmitteln oder Handtüchern werden zuverlässig entfernt, sodass sie den Wein nicht beeinflussen.


Das Avinieren ist mehr als nur ein Ritual – es sorgt dafür, dass das Glas ausschließlich nach dem Wein riecht und schmeckt, der später darin serviert wird. Man könnte sagen, das Glas wird förmlich mit dem Wein „getauft“. Ein kleiner Aufwand, der sich für den perfekten Genussmoment definitiv lohnt!



2: Wie aviniert man überhaupt ein Weinglas?


Das Avinieren mag auf den ersten Blick kompliziert wirken, doch mit etwas Übung ist es ganz einfach und sorgt für ein unverfälschtes Weinerlebnis. So geht’s:


  1. Ein Schluck Wein ins Glas

Beginnt mit einem kleinen Schluck Wein in einem sauberen Glas – das genügt vollkommen.


  1. Das Glas schwenken

Haltet das Glas am Stiel und dreht es leicht schräg am Fuß, während ihr den Wein gleichmäßig an den Innenwänden verteilt.


  1. Den Glasrand benetzen

Mit etwas Geschick lässt sich der Wein bis zum Glasrand führen, ohne dass er überschwappt. Dabei hilft die Oberflächenspannung, den Rand perfekt zu benetzen.


  1. Zum nächsten Glas weitergeben

Der Schluck Spülwein wird in das nächste Glas gegossen, bis alle Gläser aviniert sind.


  1. Den Spülwein entsorgen

Zum Schluss wird der verwendete Spülwein weggeschüttet. Zwar sehen manche darin eine Verschwendung, doch es ist ein notwendiger Schritt, um den puren Geschmack des Weins zu garantieren.


Mit dieser Technik stellt ihr sicher, dass nichts die Aromen eures Weins beeinträchtigt – ein einfacher, aber wirkungsvoller Trick für perfekten Weingenuss!


Spruch, Celine Kunikowski, Grapetime
Celine Kunikowski, Grapetime

Über die Autorin:

Celine Kunikowski ist eine leidenschaftliche Weinkennerin, die ihr Wissen auf ihrem Blog und in informativen Kurzvideos auf Instagram teilt. Ihre Beiträge bieten wertvolle Einblicke und praktische Tipps rund um das Thema Wein. Geboren in Herten (NRW) und aufgewachsen in Erfurt (Thüringen), zog es sie für ihr Ökonomie-Studium an die Hochschule Leipzig. Heute ist sie Content Creatorin und betreibt zudem einen eigenen Online-Shop, in dem sie ihre Liebe zum Wein mit anderen teilt.




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